Wasser marsch!

Zuletzt bearbeitet am 2022-08-02

Entwarnung, endlich füllt sich unsere vasca! Che bello!
Wir haben gar keine Zeit, viel zu schreiben, denn wir gehen jetzt lieber ganz schnell ganz viel gießen 🙂


Alles hat Durst!

Zuletzt bearbeitet am 2022-08-06

Pippo hat den Gemüsegarten aufgegeben, es gibt immer noch kein Wasser aus der Talsperre! Denn unsere vasca = Bewässerungszisterne, die wenn sie voll ist, immerhin an die 300.000 Liter Wasser zur Verfügung stellt, ist deshalb leer. Richtig schade!

Immerhin können wir noch ein paar Tomaten ernten, kaufen eine tappatrice = Verkorkungsmaschine und versorgen uns für den kommenden Winter mit ein paar Flaschen passata für leckere Erinnerungen an die heißen Sommertage.


Damit der Rest vom Gelände nicht auch noch vertrocknet, haben wir dem Bakkie ein 1.000-Liter-Fass umgeschnallt und uns auf die Suche nach Wasser gemacht.
Wir sind fündig geworden und dürfen, wann immer wir wollen, bei Gabi und Harry Wasser holen fahren!!
Die beiden haben im Winter zwei eigene Brunnen bohren lassen, von denen einer unerschöpflich scheint. Wir freuen uns darüber, weil 1.000 Liter Wasser zum Gießen wirklich lange reichen.

Den Olivenbäumen geht es erstaunlich gut und die Anzahl der an den Bäumen hängenden Oliven freut uns jeden Tag. Wir sind gespannt, ob wir die vielen Sonnentage aus dem Öl im Herbst herausschmecken werden. Andererseits ist viel Hitze für Sizilien nicht ungewöhnlich.

Auch die Sonnenblumen scheinen sich wenig aus der Trockenheit zu machen, obwohl um sie herum alles platt liegt.


Wir beschließen die Plantage aufzuräumen und tragen die restlichen vom Baumschnitt immer noch unter den Oliven liegenden Äste zusammen. Das geht früh am Vormittag für 1-2 h ganz gut, danach wird es zu heiß.
Alessandro aus Collesano mäht das mittlerweile trocken gewordene Gräser-Distel-Blumengestrüpp im Gelände und lässt es als Mulchschicht auf dem Boden liegen.
Auf einmal sieht es ganz schön ordentlich bei uns aus, allerdings auch irgendwie kahl.
Für den Sommer sind wir jetzt gut vorbereitet und auch die Brandgefahr ist erheblich gesunken. Wir freuen uns insgeheim aber auch schon auf das nächste bunte und wilde Zuwuchern.


Buddeln fürs Klima

Zuletzt bearbeitet am 2022-07-15

Ein HERZLICHES DANKESCHÖN an Alle, die mitmachen!

Es ist mühsam, soviel Ehrlichkeit muss sein. Ein geeignetes Pflanzloch für einen kleinen neuen Baum muss immerhin mindestens 80*80*80 cm groß sein, hergestellt in mühevoller Handarbeit mit Spitzhacke, Schaufel und zappa (Hackgerät jeder Art und Größe).
Trotzdem haben hier schon einige Unerschrockene Bäume fürs Klima gepflanzt und damit auch bleibende Spuren im Gelände hinterlassen:


Es riecht nach Sommer

Zuletzt bearbeitet am 2022-07-12

Bougainvillea am Eingang

Die Hitze hat früh begonnen in diesem Jahr. Überall riecht es nach Sonne und Wärme, es blüht und duftet. Es wird Sommer!

Aber wir bekommen langsam ein Bewässerungsproblem. Das „Diga“-Wasser aus einer der zentralen Talsperren Siziliens am Rande des Monte Calogero mit dem schönen Namen „Rosamarina“ , mit dem wir bislang Gemüsegarten und Plantage versorgen konnten, erreicht uns in diesem Jahr nicht.
Seit Mitte Mai heißt es: „deve arrivare la settimana prossima“ (es kommt nächste Woche). Eine solche Aussage ist in Sizilien mit Vorsicht zu genießen. Schon „domani“ (morgen) heißt alles, nur nicht wirklich morgen. Ganz schlimm wird es bei „non si preoccupare“ (keine Sorge)…

Zum Glück haben wir immer noch etwas Wasser in unserer vasca (=unserer geschlossenen Zisterne am höchsten Punkt des Geländes). In ihr sammeln wir auch das Regenwasser des Winters. Leider regnet es jetzt aber gerade gar nicht und ohne Diga-Wasser sinkt der Wasserspiegel logischerweise immer weiter nach unten. Nicht nur Pippo beginnt sich um den Gemüsegarten zu sorgen.

Egal, noch wir freuen uns an den vielen schönen Farben und Düften. Und auch die Ernte im Gemüsegarten beginnt:


Frühlingserwachen 2022

Zuletzt bearbeitet am 2022-05-30

So sieht es hier aus, wenn der Frühling offiziell am 21.03. beginnt. Zur Erinnerung haben wir die Eindrücke des Tages festgehalten.
Der vergangene Winter war gefühlt länger, kälter und nasser als im Vorjahr. Nun startet mit den ersten warmen Sonnentagen alles durch.


l’incendio/ der Brand oder auch die Brandstiftung

Zuletzt bearbeitet am 2022-04-07

Eine der ersten Aktionen nach dem Kauf von Haus und Grund war das Freischneiden der Grundstücksgrenze. Laut Gesetz seien wir dazu verpflichtet, hieß es. Wir haben uns damals geärgert, als wir sahen, wie aufwändig das ist und dass nicht alle Nachbarn ihrerseits dieser Pflicht nachkommen. Heute sind wir froh darüber, dass wir es gemacht haben, denn:

Neben Mülltüten im Straßengraben werden auch Bauschutt und Grünabfälle gerne auf freien Grundstücken „zwischengelagert“. Solch ein freies Grundstück gehört einem unserer Nachbarn. Ob er selber oder andere die unendlichen Weiten nutzen, wissen wir nicht. Ein Spaziergang jenseits des Zauns in Höhe unserer vasca führt an diversen Haufen vorbei, geradezu pedantisch getrennt nach Ziegeln, Holz, alten Türen, aber auch Palmwedeln, Baumstämmen, Astsammlungen. Wenn der eine oder andere Haufen zu hoch wird, hilft Verbrennen und schon ist neuer Platz da!

Fatal ist es jedoch, wenn man dabei kein bißchen nachdenkt:
am vergangenen Freitag kamen wir am frühen Abend von einem gemütlichen Segelausflug mit der Akita zurück. Wir hatten schon auf der Fahrt zum Haus in der Ferne eine Rauchsäule gesehen: diese entpuppte sich beim Näherkommen als Brand an unserer oberen Grundstücksgrenze!
Irgendein Depp hatte dort tatsächlich den wilden Müll angezündet und sich nicht weiter gekümmert?!? Unfaßbar!

Am Ende ist alles gut ausgegangen: Dank unserer Brandschneisen, dem Einsatz von Angelika, Johannes, Klaus, Norbert und Ulli mit 75m-Bewässerungsschlauch und Wassereimern, der Hilfe der vigili del fuoco und glücklicher Winddrehungen, auch wenn die Entwarnung insgesamt gedauert hat.  

In der Folge wollen wir jetzt den Bakkie zum potentiellen Löschfahrzeug umrüsten, ein Zeichen am Tor aufstellen, damit wir schneller gefunden werden und den Nachbarn gehörig auf den Nerv gehen, bis sie sich um ihre Brandschneisen kümmern. Schauen wir mal, ob das klappt.

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Avocado pflanzen

CO2 und viele neue Bäume

Zuletzt bearbeitet am 2022-04-07

Campofelice di Roccella ist von Köln aus gesehen zugegebenermaßen nicht gerade um die Ecke: der Routenplaner gibt für die Strecke mit dem Auto 2.410 km an. Zusammen mit einer Fährfahrt ab Genua oder Livorno ist das gut machbar, genauso wie eine Reise mit dem Zug oder mit dem Fahrrad. Am schnellsten kommt man jedoch mit dem Flugzeug zu caffé und cornetto alla crema.

Aber egal, wie wir uns auf den Weg machen, produzieren wir CO2 und damit ein Treibhausgas, welches mithilft die Schutzschildwirkung unserer Atmosphäre so zu reduzieren, dass sich die Lebensbedingungen auf dem Planeten ändern werden.

Wer sich näher damit beschäftigen möchte, kann sich durch die diversen CO2-Rechner im Internet klicken und lernen seinen „CO2-footprint“ einzuschätzen. Wir haben das Klicken schon hinter uns und wissen seitdem, dass es gut ist für jeden Aufenthalt in Sizilien pro Person einen Baum zu pflanzen, um die Spuren der Reise zu verwischen. Büsche und Hecken zählen übrigens auch, ebenso wie unsere Bemühungen zum Humusaufbau.

Sabina, Phillip, Charlotte und Baby Jorin haben es uns schon nachgemacht und für ihren Besuch bei uns 2 Avocadobäume, eine Bergamotte und einen Fingerlime auf der Plantage gepflanzt.

Solltet Ihr ebenfalls Lust bekommen haben, Euren footprint bei uns zu hinterlassen, müsst Ihr vorbeikommen, ein Loch buddeln und einen (Oliven-) Baum pflanzen. Platz und Werkzeug haben wir.

… geht auch mit Namenszug und Avocado.


Olivenbaum Pflege

Zuletzt bearbeitet am 2022-03-04

Den Olivenbäumen gehts hier mächtig an den Kragen! Vater Carmelo und Sohn Salvo haben rechtzeitig zum Fest all die "naturbelassenen" Bäume auf dem Grundstück beschnitten, die im letzten Jahr noch nicht dran waren.

Vier Tage wüten sie mit ihren Motorsägen und hinterlassen die Plantage als Schlachtfeld. Auf dem Boden liegen weit mehr Olivenäste, als auf den Bäumen verblieben sind. Für uns heißt das: hoffen, dass sich die Bäume von dem Schreck erholen, Feuerholz sägen, dünnere Äste schreddern, den Rest verbrennen und alles zur Bodenverbesserung wieder unter den Bäumen verteilen. Geschätzte 2 Wochen Arbeit!

Zwischendrin gibt es zur Stärkung frisch gepressten Orangensaft= una spremuta, nach gusto mit oder ohne Zitronen, Zitronensafteiswürfel, Grapefruitsaft oder Campari. Weil danach immer noch so viele Orangen übrig sind, schmecken auch kandierte Orangenschalen, pur oder in Keksen, Orangenmarmelade und Orangenkuchen. Fermentierter Orangensaft als Fantaersatz ist bei uns geschmacklich durchgefallen und Orangenschalen kleinschneiden, um sie als Dünger zurück unter die Bäume zu werfen, ist bei der Menge an Schalen ziemlich viel Arbeit und beim Anblick der vergammelten Orangen dort auch irgendwie fragwürdig.

Im Moment arbeiten wir uns noch an den Fallobstbeständen ab.


Olivenernte 2021

Zuletzt bearbeitet am 2022-02-28

Vier Tage haben wir in diesem Jahr mit Hilfe von Bea, Hannes (Eintagshilfe), Johanna, Rolf und Vizi auf unserem Grundstück in Campofelice di Roccella/ Sizilien Oliven geerntet. Es ist schon unsere dritte Ernte gewesen, wir waren also bestens vorbereitet. Das Wetter hat uns diesmal von Regen über Sonnenschein und Starkwind so ziemlich alles geboten, worauf es Lust hatte. Wir haben uns davon aber nicht beeindrucken lassen.
Am Ende sind mit 1.045 kg handverlesenen Oliven 141 l grünes Gold in unsere Edelstahlfässer geflossen!

Kanister Beschriftung: Datum der Ernte / Liter Öl von der an dem Tag gepressten Ölmenge:

  • 27.10.2021 – 358 kg – 50 l
  • 28.10.2021 – 340 kg – 45 l
  • 29.10.2021 – 181 kg – 24 l, Regen
  • 3.+4.11.2021- 166 kg – 22 l, Starkwind.

Es handelt sich um Öl von naturbelassenen Olivenbäumen der Sorten Bianculiddu und Passalunara, handgepflückt, noch am selben Tag kaltgepresst und ungefiltert.

Wer Interesse an unserem Öl hat, meldet sich bitte bei > Ulli [icon name=“envelope“ prefix=“far“]


Download: 54 seitiges PDF einer Präsentation (italienisch) zu „Förderung der Biologischen Vielfalt von Oliven …“ Von Francesco Scolio, Stefano la Malfade /Abteilung für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt, Universität von Catania