Rustico Fernsicht

Aus der Versuchsküche

In der großen Küche kann ausprobiert werden, was man mit all den Köstlichkeiten ums Rustico herum machen kann. Ständig wird eingekocht, gebrutzelt, genascht, abgefüllt, verteilt, vermischt, gebacken, gebraten, gegrillt, abgeschmeckt, nachgewürzt und natürlich auch gerne gegessen.

Die beliebtesten Leckereien beschreiben wir hier noch ausführlicher, bis dahin müssen die Bilder reichen.


„Wenn Dir das Leben Zitronen schenkt…

Zuletzt bearbeitet am 2022-08-12

… wird alles gut!“

Lord Nelson hat es auch gewußt, denn immerhin hat er dafür gesorgt, dass die englische Kriegsflotte jährlich mit 30.000 Gallonen sizilianischer Zitronen ausgestattet wurde. Eine Gallone ist eigentlich ein Litermaß=ca 4,5l, also etwa ein halber Eimer Wasser. Da passen dann ungefähr 25 Zitronen rein und also haben die Engländer um die 750.000 Zitronen pro Jahr von der Insel auf ihre Schiffe geladen. Wow!

Wir sind da mengenmäßig etwas bescheidener und beschränken uns auf altbewährte Kleinmengen. Limonade kann man zB ganz einfach machen, das klappt schon gut mit dem Saft von 4-6 Zitronen, Wasser und Zucker.
Aber wenn man schon groß ist, darf man vielleicht auch noch etwas Alkohol untermischen???
Klar, dann wird aus ca 10-12 Zitronen Limoncello:

  • zuallererst werden die besten aller Zitronen dünn geschält. Grün ist übrigens nicht unreif, sondern hier völlig normal. Zitronen werden erst gelb, wenn sie Temperaturen unter 12 Grad erlebt haben, also entweder am Baum hängend im Winter oder auf dem Weg in die Läden im Kühltransporter.
  • die Schalen kommen zusammen mit Alcool (in Sizilien vorzugsweise 96%igem) in ein Glas.
  • das Glas darf nun verschlossen 2-4 Wochen stehen, bis die Schalen ihre Farbe verloren und an den Alkohol abgegeben haben. Zwischendurch immer mal wieder schütteln.

aus den Zitronen ohne Schalen kann man noch gut Marmelade oder schlicht Saft für Eiswürfel machen
  • nach einer gefühlt langen Wartezeit die Schalen aus dem Glas entfernen.
  • jetzt wird verdünnt: für einen Liter 96%igen Alcool werden anderthalb Liter Wasser mit 600 g Rohrohr-/ Zucker aufgekocht. Das ergibt immer noch 33,4% im Glas!
  • diesen sogenannten Läuterzucker ganz abkühlen lassen und erst dann mit der Flüssigkeit aus dem Glas vermischen.
  • den Limoncello in Flaschen abfüllen (immerhin 2,875 l!) und theoretisch noch etwas ruhen lassen.

Das Originalrezept von Thomas aus Osnabrück verdünnt nur 1:1. Geht auch, haut halt nur noch schneller rein.
Perfekt ist ein guter Schuss frischer Zitronensaft oder ein Zitronensafteiswürfel im Glas. Gekühlter Limoncello solo ist auch super.
Das Rezept klappt ebenso mit Wodka, dann muss aber nicht mehr so viel runterverdünnt werden… soll ja doch keine Limonade werden.


Köstlich: Marmelade aus Bitterorangen

Zuletzt bearbeitet am 2022-07-12

arance selvatiche/ aranci sarbaggi

Bitterorangenbäume sieht man in vielen südlichen Städten als Straßenbäume. Sie sind robust, können wie man will oder auch nicht beschnitten werden, blühen trotzdem fast immer und dann mit einem betörenden Duft.
Die Früchte erinnern an zu große Mandarinen oder zu kleine Orangen, schmecken aber roh überhaupt nicht. Im Ursprung entstammen sie einer Kreuzung von Mandarine und Grapefruit.

Unsere Bitterorangenbäume hat hier vermutlich niemand gepflanzt, weil er sie haben wollte. Sie sind ein Überbleibsel unserer alten, verwilderten Zitrusplantage, denn Bitterorangen werden gerne als Veredelungsunterlagen für Zitrus aller Arten benutzt. Sie kommen wieder hervor, wenn sich neue Triebe unterhalb der Propfstellen bilden. Weil diese Triebe hier wachsen durften, haben sich bei uns daraus mehrere dieser duftenden Bitterorangenbäume entwickelt.

Eine Marmelade aus diesen Früchten ist köstlich und dringend zur Nachahmung empfohlen:

  • Bitterorangen mit Wasser bedecken und 30-45 min mit Deckel kochen lassen. Danach abkühlen lassen, denn das löst das bindende Pektin. Weitere Geliermittel sind dann nicht mehr nötig.
  • Fruchtfleisch auslöffeln.
  • Schalen kleinschneiden.
  • Nun kommen Schalen und Kochwasser in einen großen Topf, Fruchtfleisch und Kerne in ein separates Sieb mittenrein. Ca 30 min mit Deckel köcheln lassen.
  • Danach das Fruchtfleisch so trocken wie möglich durch Rühren im Sieb ausdrücken, damit das Pektin in der Marmelade landet. Die Fruchtfleischmasse wird entsorgt.
  • Ab jetzt geht es klassisch weiter, dh es kommen 80% des Gewichts von Kochwasser und Schalen an Rohrohrzucker hinzu. Wieder zugedeckelt solange kochen, bis entweder die Gelierprobe auf einem Teller klappt oder sich am Rührlöffel oder Topfrand zeigt, dass die Marmelade gelieren wird.
  • Dann abfüllen und fertig.

Genauso klappt es auch mit Orangen oder Zitronen, weil das Weichkochen der Schalen bei den Zitrusfrüchten richtig lecker ist. Bei Orangen und Zitronen bleibt das Fruchtfleisch in der Marmelade. Bei den Bitterorangen schmeckt das nicht so gut … meinen wir.


pecan cantuccini

Lecker: Pekan-Cantucci

Zuletzt bearbeitet am 2022-04-07

Der Renner diesen Winters:

  • ca 40-60 gr Butter (nach gusto), weich oder angeschmolzen
  • mit 130 gr Rohrohrzucker verrühren
  • 2 Eier dazu geben und gut verrühren.

Weiterhin:

  • 1 Prise Salz
  • 250 gr (Dinkel-) Mehl einrühren.

Ab jetzt ist der Teig etwas klebrig, aber das macht nichts, wenn es sehr stört einfach noch etwas Mehl dazugeben. Als Krönung kommen nun min 100 gr Pekannüsse dazu (alternativ: 100 gr ganze Mandeln und 50 gr ganze Haselnüsse, evtl zusätzlich noch etwas Zitronenschale/ -marmelade)

Den immer noch klebrigen Teig mit feuchten Händen zu 3 dicken Rollen formen.
Auf Backpapier bei 175 Grad ca 15-20 backen, bis sie leicht angebräunt sind.

Danach die Rollen in typische Cantuccini-Streifen schneiden (=schräg) und diese mit Abstand aufrecht stehend noch einmal ca 15 min backen, bis sie gut gebräunt sind und lecker knusprig aussehen.

Rausholen, abkühlen lassen und nicht alle auf einmal essen, s. Foto 🙂


Passata

Zuletzt bearbeitet am 2022-02-24

Tomaten einkochen auf sizilianische Art

Pippo, seine Schwester und seine Frau Gaetana verarbeiten die Tomatenernte und es entstehen viele Liter köstlicher passata! Unser Anteil besteht aus 40 Bierflaschen, die hoffentlich bis zur nächsten Einkochaktion reichen.


Auch lecker, Kapern!

Zuletzt bearbeitet am 2022-02-24

Die Knospen der Kapern können wöchentlich von Mai bis September geerntet werden, vor der Blüte. Danach werden sie leicht angetrocknet und in Salz konserviert. Leider sind sie jedes Mal schneller weg, als man kochen kann. Deshalb haben wir in diesem Jahr einige neue Pflanzen auf der Plantage verteilt. Sie sind sehr eigen, was die Akzeptanz des Standortes angeht. Wir müssen noch abwarten, was sie zu unserem sagen.


Kaktusfeigen!

Zuletzt bearbeitet am 2022-02-24

Ab September sind die Kaktusfeigen reif. Hier sieht man die bunten Schalen, die wegen der vielen kleinen Stacheln am besten mit Messer und Gabel abgezogen werden. Der Rest wird im Mixer geschreddert, wegen der vielen Kerne durch ein Sieb geschüttet und dann als leckerer Saft getrunken. Am besten natürlich mit einem Zitronensafteiswürfel.


Rote Maulbeeren

Zuletzt bearbeitet am 2021-12-04

Rote Maulbeeren machen eine Riesensauerei bei der Ernte im Juni. Sie sind so saftig, dass es sich empfiehlt sie mit einer Schere zu ernten, um sich nicht völlig einzufärben. Sieht auf dem Foto nicht so aus, als wenn das wirklich gelingen kann, aber mit der Schere rinnt einem der Saft wenigstens nicht am Arm entlang.