Flora | Fauna

Es riecht nach Sommer

Zuletzt bearbeitet am 2022-07-12

Bougainvillea am Eingang

Die Hitze hat früh begonnen in diesem Jahr. Überall riecht es nach Sonne und Wärme, es blüht und duftet. Es wird Sommer!

Aber wir bekommen langsam ein Bewässerungsproblem. Das „Diga“-Wasser aus einer der zentralen Talsperren Siziliens am Rande des Monte Calogero mit dem schönen Namen „Rosamarina“ , mit dem wir bislang Gemüsegarten und Plantage versorgen konnten, erreicht uns in diesem Jahr nicht.
Seit Mitte Mai heißt es: „deve arrivare la settimana prossima“ (es kommt nächste Woche). Eine solche Aussage ist in Sizilien mit Vorsicht zu genießen. Schon „domani“ (morgen) heißt alles, nur nicht wirklich morgen. Ganz schlimm wird es bei „non si preoccupare“ (keine Sorge)…

Zum Glück haben wir immer noch etwas Wasser in unserer vasca (=unserer geschlossenen Zisterne am höchsten Punkt des Geländes). In ihr sammeln wir auch das Regenwasser des Winters. Leider regnet es jetzt aber gerade gar nicht und ohne Diga-Wasser sinkt der Wasserspiegel logischerweise immer weiter nach unten. Nicht nur Pippo beginnt sich um den Gemüsegarten zu sorgen.

Egal, noch wir freuen uns an den vielen schönen Farben und Düften. Und auch die Ernte im Gemüsegarten beginnt:


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Köstlich: Marmelade aus Bitterorangen

Zuletzt bearbeitet am 2022-07-12

arance selvatiche/ aranci sarbaggi

Bitterorangenbäume sieht man in vielen südlichen Städten als Straßenbäume. Sie sind robust, können wie man will oder auch nicht beschnitten werden, blühen trotzdem fast immer und dann mit einem betörenden Duft.
Die Früchte erinnern an zu große Mandarinen oder zu kleine Orangen, schmecken aber roh überhaupt nicht. Im Ursprung entstammen sie einer Kreuzung von Mandarine und Grapefruit.

Unsere Bitterorangenbäume hat hier vermutlich niemand gepflanzt, weil er sie haben wollte. Sie sind ein Überbleibsel unserer alten, verwilderten Zitrusplantage, denn Bitterorangen werden gerne als Veredelungsunterlagen für Zitrus aller Arten benutzt. Sie kommen wieder hervor, wenn sich neue Triebe unterhalb der Propfstellen bilden. Weil diese Triebe hier wachsen durften, haben sich bei uns daraus mehrere dieser duftenden Bitterorangenbäume entwickelt.

Eine Marmelade aus diesen Früchten ist köstlich und dringend zur Nachahmung empfohlen:

  • Bitterorangen mit Wasser bedecken und 30-45 min mit Deckel kochen lassen. Danach abkühlen lassen, denn das löst das bindende Pektin. Weitere Geliermittel sind dann nicht mehr nötig.
  • Fruchtfleisch auslöffeln.
  • Schalen kleinschneiden.
  • Nun kommen Schalen und Kochwasser in einen großen Topf, Fruchtfleisch und Kerne in ein separates Sieb mittenrein. Ca 30 min mit Deckel köcheln lassen.
  • Danach das Fruchtfleisch so trocken wie möglich durch Rühren im Sieb ausdrücken, damit das Pektin in der Marmelade landet. Die Fruchtfleischmasse wird entsorgt.
  • Ab jetzt geht es klassisch weiter, dh es kommen 80% des Gewichts von Kochwasser und Schalen an Rohrohrzucker hinzu. Wieder zugedeckelt solange kochen, bis entweder die Gelierprobe auf einem Teller klappt oder sich am Rührlöffel oder Topfrand zeigt, dass die Marmelade gelieren wird.
  • Dann abfüllen und fertig.

Genauso klappt es auch mit Orangen oder Zitronen, weil das Weichkochen der Schalen bei den Zitrusfrüchten richtig lecker ist. Bei Orangen und Zitronen bleibt das Fruchtfleisch in der Marmelade. Bei den Bitterorangen schmeckt das nicht so gut … meinen wir.